Grüne Smoothies mit Gemüse sind voll im Trend. Doch wer einen fertigen Drink aus dem Kühlregal kauft, sollte genau hinschauen. Färbende Pflanzenextrakte gaukeln häufig mehr Gemüse vor, als enthalten ist.
Eine Handvoll grüner Blätter, etwas Obst und wenig Wasser im Mixer fein zerkleinert – fertig ist ein grüner Smoothie. Die leuchtend grüne Farbe stammt von dem pflanzlichen Farbstoff Chlorophyll, der beim Zerkleinern aus den Pflanzenzellen freigesetzt wird. Der Pflanzenfarbstoff ist jedoch sehr lichtempfindlich und der Drink färbt sich bei längerem Stehen schnell braun. Hier hilft, den frisch pürierten Smoothie möglichst schnell zu genießen. Frisch zubereitet liefert das grüne Getränk eine geballte Ladung Nährstoffe.
Anders sieht es bei fertigen Smoothies aus dem Laden aus. Hier herrscht meist mehr Schein als Sein. Damit die Trendgetränke schön grün aussehen, wird mit färbenden Pflanzenextrakten oder grünen Flaschen ordentlich nachgeholfen, stellte die Verbraucherzentrale Niedersachsen bei einem Marktcheck mit dreizehn Produkten fest. Nur zwei der überwiegend als grüne Smoothies angebotenen Produkte wiesen einen Gemüseanteil von über 50 Prozent auf. Vier weitere enthielten lediglich 15 bis 34 Prozent Grünzeug. Fünf hatten einen Gemüseanteil von unter 13 Prozent, in zwei war überhaupt kein Gemüse zu finden. Grün färbende Extrakte aus Brennnessel, Färberdistel oder Algen wurden sechs von dreizehn Produkten zugesetzt. Diese Extrakte haben mit den ursprünglichen Pflanzen nur noch wenig zu tun. Sie dienen lediglich der Färbung, denn ein gesundheitlicher Nutzen ist bei diesen geringen Mengen nicht zu erwarten. Wie hoch der Anteil an grünem Obst oder Gemüse tatsächlich ist, verrät erst ein Blick auf die kleingedruckten Zutatenlisten. KD/VZ
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