Schlafen ist wie eine Energieladestation. Wenn wir zu wenig Schlaf bekommen, sinkt unsere Leistungsfähigkeit und auf Dauer werden wir krank.
Physiologisch ist Schlaf der Zustand, in dem das vegetative, also das unwillkürliche Nervensystem das Ruder übernimmt. Das im wachen Zustand besonders aktive somatische Nervensystem, das für die bewusste Wahrnehmung zuständig ist, tritt in den Hintergrund. Das Umschalten von einem Zustand in den anderen gestaltet sich für manche Menschen schwierig. Rund 25 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden laut einer Studie des Robert-Koch-Institutes unter Schlafstörungen. Die unbefriedigende Nachtruhe strahlt aus in den Tag: Zu wenig Schlaf mindert die Leistungsfähigkeit, erhöht die Infektanfälligkeit und macht reizbar. Auf Dauer schadet zu wenig Schlaf der Gesundheit.
Die Menschen und alle höheren Lebewesen sind mit dem Tag-Nacht-Rhythmus der Natur vertaktet. Taktgeber ist der Wechsel von hellem Tageslicht zu dunkler Nacht. Über das Auge und spezielle Nervenbahnen wird die wechselnde Helligkeit an unser Gehirn weitergeleitet. Dort werden bestimmte Gene aktiviert oder deaktiviert, die an der inneren Uhr beteiligt sind. Je nach Veranlagung eines Menschen kann der Rhythmus der inneren Uhr quasi nach vorne oder hinten verschoben sein, was das Phänomen der notorischen Frühaufsteher und Langschläfer erklärt. Auch der Hormonhaushalt des Menschen steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus. Gut erforscht ist vor allem das Hormon Melatonin. Dieses sogenannte Schlafhormon wird nur bei Dunkelheit in der Zirbeldrüse produziert. Es macht müde und leitet die Tiefschlafphase ein. Im Alter lässt die Melatoninproduktion nach. Möglicherweise ist das ein Grund, warum Senioren häufiger unter Schlafproblemen leiden als Jüngere.